Es ist 06:29:58 Uhr. Mein Gehirn ist am Aufwachen und es ist wohlig warm unter der Bettdecke. Ein leises „Ping“ signalisiert mir, dass eine E-Mail angekommen ist. Ich lächle im Halbschlaf in mich hinein und mir geht der Gedanke durch den Kopf: „Puhhh, geschafft. Der Newsletter ist raus.“
Ein kurzer Blick aufs Smartphone und tatsächlich: die Mail ist raus. Endlich hat mal alles funktioniert. Auch mit der passenden Personalisierung. Fast schon beschwingt gehe ich unter die Dusche und mache mich fertig. Um kurz vor acht dann die Einstellung des Blogbeitrags bei Facebook, Xing und Instagram. Jubel, diesmal wird alles klappen und es scheint als hätte ich endlich diese Technik verstanden.
Um 08:05 Uhr dann das unsanfte Erwachen in der Realität. Eine WhatsApp von einem Leser aus der Schweiz erreicht mich: „Guten Morgen liebe Frau Marschner, lese gerade Ihren wunderbaren Artikel. Eine kleine Frage: es heißt doch Mimikresonanz und nicht Mimiresonanz, oder? Aber ein bisschen mimi passt natürlich zum Text :-)“.
Irritiert schaue ich auf den Newsletter und sehe, dass in der Überschrift (!) ein Schreibfehler ist. „Mimiresonanz“. Das geht gar nicht! Wut, Enttäuschung und Scham durchlaufen mich, weil mir schon wieder ein Fehler passiert ist. Am liebsten würde ich diesen blöden Laptop zudonnern. Der arme kann nur leider auch nichts dafür. Auf die Schnelle lässt sich nichts daran ändern, weil der ganze Tag voll ist mit Coachings. Mist.
Zwei Tage später noch ein peinliches Malheur. Bei meinem offenen Seminar in Frankfurt gehen wir alle gemeinsam essen. Ich stecke leider den falschen Schlüssel vom Institut ein und sperre uns damit aus. Das kann doch nicht wahr sein! Wie peinlich ist das denn? Irgendwie ist der Wurm drin.
„Der Tag ist alles, außer gewöhnlich.“
So beginnt der Song „Sekundenglück“ von Herbert Grönemeyer und er beschreibt, was einen Tag und eine menschliche Beziehung ausmacht. Einzigartige tausendstel Momente, die unser Herz überschwappen lassen.
Genau das ist an diesen beiden Tagen passiert, obwohl ich diese Momente erstmal nicht so wahrgenommen habe. Beide Situationen sind tausendstel Sekundenglück-Momente, weil Menschen sie geprägt haben. Ein Leser aus der Schweiz, der mir humor- und liebevoll einen Hinweis geschickt hat. Seminarteilnehmer, die entspannt an meiner Seite waren, um mit mir die Situation zu klären. Mit Humor und Menschlichkeit.
Das Weihnachtsfest und der Start in das neue Jahr stehen vor der Tür. Bei uns allen stehen Themen, Projekte, Aufgaben, eventuell sogar ein neuer Arbeitsplatz an. Und vielleicht stehen auch Ideen und Visionen im Gedankenraum, weil bei dem einen oder anderen sogar große Lebensveränderungen kommen werden.
Was auch immer dich im kommenden Jahr erwartet: Ich wünsche dir für 2019 viele einzigartige tausendstel Momente voller Sekundenglück. Solche Momente, bei denen du denkst dein Herz schwappt über. Momente, die durch Menschen geprägt sind, die an deiner Seite stehen und dich inspirieren. Und ich wünsche dir, dass du diese Begebenheiten für dich wahrnehmen und auch als solche Momente erkennen kannst. Vielleicht bietet ja auch schon das kommende Weihnachtsfest Sekundenglück-Momente 🙂
Ein wundervolles Fest und besinnliche Feiertage.
Menschen zu verstehen ist die Währung des 21. Jahrhunderts.
Deine Wiebke Marschner