“Die Farben sind Taten des Lichts. Taten und Leiden.” (Goethe)
Wenn das Licht nun tatsächlich so tatkräftig ist, wie Goethe das oben behauptet, dann ist es nur konsequent, seine Taten für uns zu nutzen. Zu verstehen, wie Farben wirken und was das für unsere Wirkung bedeutet, hilft uns, einen optimalen “ersten Eindruck” zu hinterlassen. Speziell beim Verhandeln heißt es: “Der erste Eindruck zählt.”
Mit der 9er-Typologie zum Ziel
Um also überzeugend und selbstsicher in eine Verhandlung zu starten beginnen wir mit unserer eigenen Ausstattung, unserer Hautpigmentierung, schließlich ist dies die Leinwand, auf und mit der wir arbeiten werden.
Die von der Hamburger Imageberaterin Beatrix Isabel Lied entwickelte 9er-Typologie, eine systematische Farbtypologie, ermöglicht es, uns selbst ganz genau innerhalb eines Koordinatensystems zu verorten, das maßgeblich von der Farbhelligkeit (hell bis dunkel) und der Farbtemperatur (warm bis kalt) unseren eigenen Pigmentierung bestimmt wird.
Neben dem Hautton kommt den Werten von Haarfarbe, Augenbrauenfarbe und Augenfarbe hier ebenfalls eine besondere Bedeutung zu. Alle zusammen positionieren einen Menschen ganz exakt innerhalb der 9er-Typologie. Zusammen mit weiteren Faktoren wie Gesichtsform, sozialem Umfeld und sozialer Prägung, Stil, Vorlieben, Psyche, Figur, Klima, Alter, Trends und Anlässen haben wir hier nun einen gefüllten Werkzeugkasten (oder vielleicht einen Pinselkasten?), der uns in die Lage versetzt, die Farben, mit denen wir uns umgeben wollen, bewusst und zielgerichtet für unsere Zwecke zu nutzen.
Farbauswahl passend zum Erscheinungsbild
Am wichtigsten ist es, sich bei der Auswahl der Farben an den Farbwerten der eigenen Pigmentierung zu orientieren. Zu einer hellen und zarten Pigmentierung passen helle, sanfte Farben am besten. Eine intensive Pigmentierung wird von starken Farben nicht erschlagen, sondern unterstützt. Wenn also nicht nur die Farbhelligkeit, sondern auch die Farbtemperatur entsprechend der Pigmentierung gewählt wird, ist das Ergebnis optimal. Wir wirken strahlender, ebenmäßiger, erfrischter, fitter, rundherum besser. Gelingt uns diese Abstimmung nicht, treten sämtliche Unvollkommenheiten hervor und bestimmen das Bild, wie ein schlechter Darsteller auf einer leeren Bühne.
Drei Werkzeuge zur Gestaltung
Drei grundlegende Gestaltungswerkzeuge haben wir in der Hand, um mit unseren Gegebenheiten und sogar mit nicht zu ändernden Situationen umgehen zu können:
- Steigerung / Potenzierung
Die Farben unserer natürlichen Pigmentierung finden sich in den Farben unserer Kleidung, des Make-ups und der Accessoires wieder. - Gegenteil / Kontrast
Bei warmen Pigmentierungstypen kann eine Farbwahl im kalten Bereich einen interessanten Kontrast setzen, der die persönliche Wirkung unterstreicht. - Ausgleich / Kompensation
Möchte oder muss man bestimmte Farben tragen, etwa weil der Anlass es erfordert, oder möchte man bestimmte Facetten der eigenen körperlichen Wirkung ausgleichen oder abmildern, bieten sich hier bestimmte Techniken, um diese Ziele zu erreichen.
Wie man sieht, sind es nicht nur die “Taten des Lichts”, die unser Leben bestimmen können, sondern wir sind es, die über die Farben zu bestimmen lernen und damit unser Leben und unseren Verhandlungserfolg selbst in der Hand haben.
Eine differenzierte Beratung erleichtert und steigert die Sicherheit, mit der jeder seine individuell wirkungsstärksten Farben findet – und kontextentsprechend gezielt einsetzen kann.
Mit dem ersten Eindruck machen wir uns ein Bild von einem Menschen und stecken ihn in eine bestimmte Schublade. Das Ziel ist deshalb, durch die passende Farbwahl, schon in den ersten Sekunden souverän und verhandlungssicher zu wirken.
Nehmen Sie also Farbe in die Hand!
Einen farbenfrohen Frühling wünscht
Eure Wiebke Marschner